Kontaktlinsen Informationen
Was man wissen sollte, wenn man Kontaktlinsenträger ist. Oder werden möchte.
An unsere Augenarzt-Praxis ist ein eigenes Kontaktlinsen-Institut angegliedert. Hier werden von unseren Spezialistinnen alle Arten von Kontaktlinsen angepasst, auch therapeutische Linsen. Meist sind die gewünschten Kontaktlinsen sofort verfügbar oder können kurzfristig geliefert werden. Die Anpassung von Kontaktlinsen wird bei uns stets durch unsere Augenärzte/Augenärztinnen medizinisch begleitet und beginnt immer mit einer Untersuchung der Augen. Wir beraten Sie gern persönlich, ob Kontaktlinsen für Sie eine gute Lösung sein könnten; vereinbaren Sie einfach hier Ihren Termin:
Kontaktlinsen-Institut
Für wen sind Kontaktlinsen geeignet?
Viele Patienten empfinden eine Brille im Alltag als lästig und tragen lieber Kontaktlinsen. Das gilt umso mehr für Sportler, denn Kontaktlinsen beschlagen, verrutschen und zerbrechen nicht. Außerdem schränken sie das Gesichtsfeld nicht ein, und an den Rändern des Sichtfeldes treten keine Verzerrungen auf, wie das manchmal bei einem Brillenglas der Fall ist.
Kontaktlinsen eignen sich besonders auch für für Fehlsichtige, die auf einem Auge deutlich schlechter sehen als auf dem anderen. Bei bestimmten Formen der Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) oder dem Hornhautkegel (Keratokonus) sind Linsen einer Brille in punkto Sehleistung sogar überlegen.
Harte oder weiche Kontaktlinsen?
Das kommt darauf an. Mit harten Linsen lassen sich z.B. Hornhautverkrümmungen besser korrigieren als mit weichen. Sie sind individuell für jedes Auge geformt und richten sich so aus, dass die Hornhautverkrümmung exakt ausgeglichen wird. Die Eingewöhnungszeit ist bei harten Linsen allerdings etwas länger, da sie zunächst als störender Fremdkörper im Auge empfunden werden. Das Gefühl vergeht, wenn man sie regelmäßig trägt. Die Lebensdauer dieser Linsen beträgt ein bis zwei Jahre.
Weiche Linsen sind hydrophil, d.h. sie passen sich der Hornhautoberfläche exakt an. Es entsteht so gut wie kein Fremdkörpergefühl. Allerdings sind sie nicht für jede Fehlsichtigkeit geeignet und sollten auch nicht täglich von morgens bis abends getragen werden. Die Lebensdauer weicher Kontaktlinsen ist sehr unterschiedlich. Herkömmliche weiche Linsen können bis zu einem Jahr getragen werden. Bei Wechsel-Kontaktlinsen unterscheidet man zwischen Tages-, Zweiwochen- und Vierwochen-Linsen.
Linsen-Hygiene
Alle Kontaktlinsen müssen täglich gepflegt werden, damit es nicht zu Infektionen in den Augen kommt. Dafür benötigt man je nach Linsenart spezielle Reinigungs- und Aufbewahrungsflüssigkeiten, die man regelmäßig in einem Behälter wechselt. Wichtig ist auch, sich vor dem Einsetzten und Herausnehmen der Linsen immer sorgfältig die Hände zu waschen.
Wer darf keine Kontaktlinsen tragen?
Kontaktlinsen sind nicht für jeden geeignet und können in manchen Fällen sogar die Augen schädigen. Deshalb sollte die Anpassung von Linsen immer durch den Augenarzt begleitet werden; eine vorherige Untersuchung der Augen ist unerlässlich. Nicht zu empfehlen sind Kontaktlinsen bei:
- Patienten mit wiederkehrenden Hornhaut- und Bindehautentzündungen oder trockenen Augen
- Patienten mit erhöhtem Augeninnendruck. Hier können Linsen sogar gefährlich werden, weil das Risiko einer dauerhaften Verformung der Hornhautvorderfläche besteht.
- Kontaktlinsen können auch die Tränenflüssigkeit vor der Hornhautvorderfläche behindern. Mögliche Folgen sind Sauerstoffmangel in der Hornhaut oder ein Hornhautödem. Beides schränkt unter Umständen die Sehfunktion und den Tragekomfort der Linsen auf Dauer erheblich ein.
Bitte beachten Sie: Zu wenig Tränenflüssigkeit, trockene Zugluft z.B. auf Flugreisen oder langen Autofahrten, Erkältungsinfekte und Allergien, aber auch manche Medikamente können die Verträglichkeit von Kontaktlinsen erheblich stören. Die Augen reagieren dann gereizt auf den zusätzlichen Fremdkörper. Bis die Beschwerden wieder abgeklungen sind, dürfen die Linsen nicht getragen werden. Jeder Kontaktlinsenträger sollte daher immer eine Brille mit aktueller Glasstärke bereithalten.
Orthokeratologie-Linsen (Ortho-K Linsen)
Im Schlaf die Sehkraft verbessern. Damit beschäftigt sich seit mehr als zwanzig Jahren die sog. Orthokeratologie. Spezielle Nachtlinsen können die Form der Hornhaut so verändern, dass man tagsüber ohne Brille zufriedenstellend scharf sehen kann.
Nachtlinsen sind harte, hochsauerstoffdurchlässige Kontaktlinsen. Sie eignen sich für Patienten mit einer Kurzsichtigkeit bis etwa minus sechs Dioptrien und einer Hornhautverkrümmung bis etwa zwei Dioptrien. Die Wirkung der Speziallinsen hält bei regelmäßigen Tragen den gesamten Folgetag an. Werden die nächtlichen Anwendungen abgebrochen, verändert sich die Brechkraft tageweise wieder langsam zurück bis hin zur anfänglichen Fehlsichtigkeit. Eine dauerhafte Veränderung der Hornhaut findet nicht statt. Voraussetzung für das Tragen der Nachtlinsen sind gesunde Augen. Daher ist eine engmaschige Betreuung durch den Augenarzt und das korrekte Anpassen dieser Speziallinsen durch unsere Kontaktlinsen-Expertinnen unbedingt notwendig.
Iris-Linsen
Nicht zu verwechseln mit Standard Farb- und Motivlinsen sind Spezial-Iris-Kontaktlinsen. Dies sind speziell pigmentierte Linsen, die häufig nach Augenverletzungen aus kosmetischen Gründen angepasst werden, um das normale Aussehen der Iris wiederherzustellen. Dementsprechend werden sie individuell nach der jeweiligen Irisstruktur und -farbe des Trägers gefertigt.
Farb- und Motiv-Linsen
Es gibt spezielle Kontaktlinsen, mit denen sich die Augenfarbe verändern lässt. Bei solchen farbigen Kontaktlinsen oder auch Motivlinsen ist jedoch Vorsicht geboten. Bei minderwertiger Qualität des Materials können Farbpigmente durch den Tränenfilm ausgeschwemmt werden und eine Entzündung der Hornhaut verursachen. Auch der exakte Sitz dieser Linsen ist wichtig, damit die Sicht durch die Pupille immer gegeben ist und nicht verdeckt ist. Die Expertinnen in unserem Kontaktlinsen-Studio informieren Sie gern näher.
Therapie-Linsen
Therapeutische-Linsen werden z.B. nach Hornhautverletzungen auf das Auge gesetzt. Sie wirken wie ein Verband, schützen das Auge und verbleiben häufig mehrere Tage auf dem Auge.
