TRÄNENKANAL
Verstopfter Tränenkanal bei Babys
Ursachen und Symptome
In den ersten Lebensmonaten kommt es bei Babys häufig zu verklebten oder vereiterten Lidrändern und Wimpern. Manchmal tränen die Augen auch fortwährend oder sind entzündet. Meist liegt das daran, dass die ableitenden Tränenkanäle, die vom Auge in die Nase führen, noch verengt sind. Solange das Baby im Mutterleib ist, sind diese Kanäle nämlich durch Gewebe und eine feine Membran verschlossen, die sich erst kurz vor der Geburt öffnet.
Bei manchen Säuglingen verzögert sich dies; dann kann die Tränenflüssigkeit nicht abfließen und staut sich, und die Lider verkleben. So bildet sich ein idealer Nährboden für Bakterien, und schlimmstenfalls kann sich eine Bindehautentzündung entwickeln. Bisweilen dauert es mehrere Monate, bis die Tränenkanäle vollständig offen sind. Spätestens am Ende des ersten Lebensjahres hat sich das Problem jedoch in der Regel von selbst gelöst. Durch eine spezielle Massagetherapie können Sie diesen Prozess unterstützen und beschleunigen.
Vorsorge Kinderaugen
Massagetherapie gegen verstopfte Tränenwege
Eine sehr einfache und für das Baby schmerzlose Therapie ist eine spezielle Massage, die Sie als Eltern durchführen können: Legen Sie Ihre beiden Zeigefinger bei Ihrem Baby auf die Stelle zwischen innerem Augenwinkel und Nase. Dann streichen sie mit sanftem Druck von dort in Richtung Nase abwärts. Diese kleine, ausstreichende Bewegung wiederholen Sie fünfmal. Wir empfehlen, die Massage über einen längeren Zeitraum regelmäßig morgens und abends durchzuführen.
Weitere Behandlungsmöglichkeiten
Wenn sich die Symptome trotz der Massagen nach 3-4 Monaten nicht gebessert haben, kann eine Druckspülung der Tränenwege vom Augenarzt durchgeführt werden. Dabei wird Flüssigkeit mit erhöhtem Druck durch die Tränenkanäle geleitet, so dass sich gestautes Sekret löst und abfließen kann. Nur noch selten werden verengte Tränenkanäle mithilfe einer feinen Sonde erweitert. Beide Methoden werden unter Narkose durchgeführt.
Medikamente sind in der Regel nicht erforderlich. Sie kommen allenfalls zum Einsatz, wenn das Auge durch eine bakterielle Infektion entzündet ist. Gelegentlich können abschwellende Tropfen für Augen und Nase gegeben werden. Grundsätzlich ist bei verstopften Tränenwegen vor allem Geduld gefragt.
Empfohlene Vorsorgeuntersuchungen bei Kindern
Die erste Untersuchung beim Augenarzt sollte bereits im Säuglingsalter stattfinden, danach zwei weitere bis zum 6. Lebensjahr:
- erste Untersuchung zwischen dem 9. und 12. Lebensmonat
- zweite Untersuchung mit 3 Jahren
- dritte Untersuchung vor der Einschulung
Für die gesunde Entwicklung des Sehens und die korrekte Verarbeitung der Seheindrücke ist es wichtig, eventuelle Sehschwächen schon sehr früh zu entdecken. Denn die meisten Sehfehler bei Kindern lassen sich nur bis zum 6. Lebensjahr erfolgreich behandeln.