Sehen muss gelernt werden.
Über Sehschwächen, Schielen, Amblyopie, ADHS, Legasthenie, Störungen der Sehverarbeitung und visuelle Wahrnehmungsstörungen bei Kindern.
Wir sind eine der größten Praxen Norddeutschlands für Kinder-Augenheilkunde. An unseren beiden Standorten – der Augenarztpraxis Blankenese und der Praxisklinik Am Tierpark – gibt es eine sogenannte Sehschule. Dieser Begriff ist eigentlich nicht mehr richtig, denn heute geht es dort primär nicht um „Augentraining“, sondern um die umfassende Vorsorge und Diagnostik durch speziell ausgebildete medizinische Fachkräfte – den Orthoptistinnen. Deshalb heißt unsere Sehschule auch Orthoptik.
Sie ist Anlaufstelle für Kinder aller Altersklassen und arbeitet eng mit niedergelassenen Kinderärzten und anderen Kindertherapeuten zusammen. Jedes Kind, das neu in unsere Praxis kommt, hat hier seinen Ersttermin und wird anschließend beim Augenarzt oder der Augenärztin vorgestellt. Darüber hinaus werden auch Erwachsene, die unter Seh- und Augenfunktionsstörungen leiden, in unserer Orthoptik behandelt.
Unerkannte Sehfehler können zu Lernschwächen führen
Ziel der Orthoptik ist, bei Kindern möglichst frühzeitig eventuelle Sehschwächen wie z.B. Kurz- oder Weitsichtigkeit, Amblyopie (Schwachsichtigkeit), Schielen oder Probleme bei der Sehverarbeitung zu erkennen und zu behandeln.
Denn die Sehfunktion entwickelt sich im wesentlichen zwischen dem 4. und dem 6. Lebensjahr und kann auch nur in diesem Zeitfenster erfolgreich therapiert werden. Danach können Sehschwächen noch bis zum 10. oder maximal 12. Lebensjahr „günstig beeinflusst“ werden. Da man heute weiß, dass unbehandelte Sehschwächen zu Lernschwächen und Verhaltensauffälligkeiten führen können, ist es wichtig, schon Kleinkinder ab dem 6.-12. Lebensmonat augenärztlich bnzw. orthoptisch untersuchen zu lassen.
Auch bei Kindern mit Verdacht auf ADS, ADHS oder Legasthenie ist eine Untersuchung des Sehvermögens unabdingbar, denn Sehstörungen können die Symptomatik verstärken.
Mehr zu Vorsorgeuntersuchungen bei Kindern lesen Sie hier.
KURZSICHTIGKEIT (MYOPIE) BEI KINDERN
Unter Kindern nimmt die Kurzsichtigkeit in den letzten Jahren zu. Dies steht im Zusammenhang mit unserem Lebensstil: Früher haben Kinder täglich draußen gespielt und Sport getrieben. Heute verbringen sie dagegen viel Zeit an Smartphone und Tablet und schauen ausdauernd und mit geringem Abstand auf den Bildschirm. Diese spezifische Nahsicht belastet die Augen. Für die gesunde Entwicklung von Kinderaugen ist ein Wechsel zwischen Sehen in der Nähe und in der Ferne besser – so wie es beim Spielen draußen ganz natürlich ist.
Wenn Kinder schon in jungen Jahren kurzsichtig werden, kann sich möglicherweise eine sog. fortschreitende Kurzsichtigkeit entwickeln. In diesem Fall brauchen die Kinder immer stärkere Brillengläser. Zudem steigt das Risiko für ernsthafte Augenerkrankungen. Nur durch frühzeitige Vorsorge-Untersuchungen kann Kurzsichtigkeit bei Kindern verlässlich erkannt und behandelt werden.
Mehr über Kurzsichtigkeit bei Kindern und was Sie als Eltern tun können, lesen Sie hier
Gut zu wissen
Schul- und Entwicklungsauffälligkeiten
- Wenn es bei Kindern Probleme in der Entwicklung oder in der Schule gibt, sollte eine Untersuchung des Sehvermögens immer der erste Schritt sein.
- 80% unserer gesamten Sinneswahrnehmung erfolgt über die Augen, deshalb ist bei Kindern gutes Sehen für die Entwicklung ihrer Lernfähigkeit von zentraler Bedeutung.
- Auch bei Verdacht auf ADS, ADHS und Legasthenie ist eine Untersuchung der Sehkraft unabdingbar.