Legasthenie
Mögliche Zusammenhänge zwischen Legasthenie und Sehen
Wenn Kinder in der Schule Lernschwächen oder andere Auffälligkeiten zeigen, kann das auf eine Legasthenie hinweisen. Typische Anzeichen sind z.B. Leseschwierigkeiten und das Verwechseln von Buchstaben, Rechtschreibschwierigkeiten insbesondere von b und d sowie p und q. Daraus entstehen dann Fehler beim Lesen, Schreiben und/oder Rechnen, die zu schlechten Schulnoten führen.
Genau diese Art von Störungen können allerdings auch durch Probleme beim Sehen verursacht werden: z.B. durch Fehlsichtigkeit, latentes Schielen oder eine Sehverarbeitungsstörung. Da deren Behandlung jedoch eine ganz andere sein muss als die Behandlung von Legasthenie, ist es wichtig, frühzeitig die richtige Diagnose zu stellen. Nur dann kann man die optimale Therapie und Förderung des Kindes in die Wege leiten und dem Kind mühsame und erfolglose Therapien ersparen. Bei Verdacht auf Legasthenie gehört daher eine umfassende augenärztliche und orthoptistische Untersuchung unbedingt dazu.
Orthoptik für Kinder
Die Untersuchung bei Verdacht auf Legasthenie
Bei einem Verdacht auf Legasthenie sollten Kinder zunächst in unserer Orthoptik vorgestellt werden. Unsere erfahrenen Orthoptistinnen können sich mit einer Reihe von spielerischen Tests ein erstes Bild verschaffen. Im Anschluss daran folgt eine eingehende Untersuchung durch den Augenarzt. Beides zusammen ergibt einen vollständigen Eindruck von der Sehfähigkeit des Kindes und klärt, ob Augenprobleme, eine Augenerkrankung oder vielleicht eine Störung der Sehverarbeitung für die Lernprobleme verantwortlich sind.
Gut zu wissen
- Bei einer Legasthenie geht man davon aus, dass die von Auge aufgenommenen Informationen im Gehirn nicht richtig verarbeitet werden.
- Wenn ein Kind eine Sehschwäche hat, fehlsichtig ist oder latent schielt, führt das zu sehr ähnlichen Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben.
- Sehprobleme können das Erscheinungsbild der Legasthenie verschlechtern.
- Von einer Lese- und Rechtschreibschwäche wird oft auf Minderbegabung geschlossen. Dies ist jedoch nachweislich falsch: Auch der Nobelpreisträger Albert Einstein war Legastheniker.