So erkennen Sie, ob Ihr Kind Sehprobleme hat
Wenn Ihr Kind ein Sehproblem hat, wird es darüber vermutlich nicht klagen. Denn Kinder haben ja nie eine andere Sichtweise kennengelernt und wissen daher nicht, dass sie nicht richtig sehen. Zum Glück können Sie als Eltern aber anhand bestimmter Symptome erkennen, ob Ihr Kind Probleme beim Sehen hat. Dieser kleine Leitfaden soll Ihnen dabei helfen, erste Anzeichen richtig zu deuten.
Klicken Sie bitte nacheinander auf die drei Felder unterhalb von „Symptome erkennen“, und Sie sehen, worauf Sie achten müssen: 1. beim Aussehen der Augen, 2. beim Sehverhalten Ihres Kindes und 3. bei dem, was Ihr Kind vielleicht an Beschwerden äußert.
Schon wenn nur eines der aufgeführten Symptome auf Ihr Kind zutrifft, sollten Sie bitte einen Termin bei uns in der Augenarztpraxis/Orthoptik vereinbaren. Denn vermeintlich geringfügige Sehfehler können bei Kindern erhebliche Auswirkungen haben: sie können zum einen die Sehkraft dauerhaft mindern und darüber hinaus zu Lern- und Entwicklungsstörungen führen. Je früher ein Augenproblem erkannt wird, desto besser, denn die meisten Sehfehler lassen sich bei Kindern nur erfolgreich therapieren, solange sich die Augen in der Entwicklung befinden.
Symptome erkennen
(Per Klick auf die Felder 2. und 3. werden weitere Symptome angezeigt)
WIE SEHEN DIE AUGEN IHRES KINDES AUS?
Schauen Sie sich die Augen Ihres Kindes genau an, und beobachten Sie auch die Blickweise Ihres Kindes.
DIE AUGEN SELBST:
Ein Augenlid hängt über das Auge und schränkt das Blickfeld ein.
Die Augen sind
gerötet oder tränen.
Die Augenlider sind geschwollen, gerötet oder auch verkrustet.
DER BLICK:
Der Blick ist unruhig, die Augen sind ständig in Bewegung.
Die Augen blicken nicht parallel in eine Richtung, ein Auge schielt (manchmal oder ständig)
Auf einem Foto mit Blitzlichterscheint ein Auge rot und das andere weiß.
WIE VERHÄLT SICH IHR KIND?
Beobachten Sie, wie sich Ihr Kind beim Sehen verhält.
Daraus lassen sich Rückschlüsse auf eventuelle Sehprobleme ziehen.
Wenn sich Dinge bewegen,
folgt es nicht mit den Augen. Es schaut Sie nicht an.
Es schließt häufig ein Auge oder hält sich die Hand davor.
Es hält den Kopf oft schräg, während es Dinge anschaut.
Es blinzelt ungewöhnlich häufig mit den Augen.
Es reibt sich oft die Augen.
Es fühlt sich von Licht leicht geblendet.
Die Pupillen reagieren nicht beim Wechsel vom Dunklen ins Helle oder umgekehrt.
Lesen fällt Ihrem Kind schwer, es hält Objekte ungewöhnlich dicht vor die Augen.
Es kneift beim Sehen oft die Augen zusammen.
WORÜBER KLAGT IHR KIND?
Achten Sie darauf, ob Ihr Kind Beschwerden äußert – insbesondere, wenn es gelesen oder am Computer gearbeitet hat bzw. aus der Schule kommt.
Die Augen jucken oder brennen oder „Ich kann schlecht sehen“.
Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit
Doppelbilder,
verschwommenes Sehen
Wenn Ihnen bei Ihrem Kind eines oder mehrere der geschilderten Symptome auffallen, vereinbaren Sie zur Abklärung bitte einen Termin in unserer Augenarztpraxis / Orthoptik.
TERMIN ORTHOPTIK VEREINBAREN:
SEHSCHWÄCHEN BEI KINDERN
Bei Kindern können im Prinzip die gleichen Sehprobleme auftreten wie bei Erwachsenen, z.B. Kurz- und Weitsichtigkeit, Stabsichtigkeit, Schielen oder sogar ein Grauer Star. Wenn diese nicht frühzeitig erkannt und behandelt werden, besteht die Gefahr, dass sich die Sehfähigkeit des Kindes nicht richtig entwickeln kann. Denn Sehen muss vom Gehirn gelernt werden, und wenn die Seheindrücke verfälscht dort ankommen, bilden sich die neuronalen Strukturen nicht richtig aus. Die Folge davon ist eine sog. Amblyopie (Schwachsichtigkeit); sie beeinträchtigt das Sehvermögen dauerhaft und kann zu erheblichen Lern- und Entwicklungsstörungen führen.
WAS IST AMBLYOPIE?
Wenn Kinder zur Welt kommen, haben sie zunächst nur etwa 5% des Sehvermögens eines Erwachsenen. Das Sehen entwickelt sich mit jedem Tag etwas weiter: Die Seheindrücke werden vom Gehirn verarbeitet, und das Kind „lernt“ zu sehen. Dabei werden die Bilder von beiden Augen zu einem gemeinsamen Bild zusammengesetzt. Wenn nun aber ein Auge nicht richtig sieht, z.B. weil es kurzsichtig ist oder schielt, vernachlässigt das Gehirn dieses Auge und konzentriert sich stattdessen auf das andere Auge. Dadurch entwickelt sich die Sehleistung des schwächeren Auges nicht richtig, und es kommt zu einer sog. Schwachsichtigkeit oder Amblyopie. Die Behandlung einer Amblyopie ist nur bis zum 10. oder 12. Lebensjahr möglich. Danach ist die Entwicklung der Sehfähigkeit abgeschlossen und eine Einflussnahme nicht mehr möglich. Deshalb ist es so wichtig, Sehschwächen bei Kindern möglichst frühzeitig zu erkennen, um sie erfolgreich behandeln zu können.
Weitere Informationen zum Thema Amblyopie finden Sie hier.
Orthoptik (Sehschule) für Kinder
Für alle Kinder, die in unsere Augenarztpraxis kommen, ist die Orthoptik die erste Anlaufstelle. Hier finden sowohl die Erstuntersuchungen als auch die nachfolgenden Therapien statt, stets unter enger Begleitung durch einen unserer Augenärzte.
- Weitere Informationen über unsere Orthoptik für Kinder finden Sie hier.